
Warum ist Eigenkapital so entscheidend?
Was zählt als Eigenkapital?
Zu den gängigen Eigenkapitalquellen zählen:
Bankguthaben: Das klassische Eigenkapital, das in Form von Ersparnissen vorliegt.
Wertpapiere und Aktien: Auch diese können als Eigenkapital verwendet werden.
Bausparguthaben: Falls vorhanden, wird das angesparte Kapital ebenfalls berücksichtigt.
Eigenleistungen am Bau (Muskelhypothek): Bauherren können durch ihre eigene Arbeitsleistung Kosten sparen, was wie Eigenkapital angerechnet wird.
Erbregelungen oder Schenkungen: Vorzeitige Übertragungen von Vermögen durch die Familie können ebenfalls als Eigenkapital gelten.
Aufgelöste Altersvorsorgeverträge: Bereits aufgelöste und ausgezahlte Altersvorsorgeverträge unter Berücksichtigung der geltenden Kündigungsfristen.
Private Darlehen: Innerhalb der Familie oder im privaten Umfeld vergebene Darlehen (Familiendarlehen).
Ein hoher Eigenkapitalanteil hat den Vorteil, dass er nicht nur zu besseren Finanzierungskonditionen führt, sondern auch zu einer geringeren monatlichen Belastung und damit zu einer nachhaltigeren Finanzierung.
Wie viel Eigenkapital sollte man einbringen?
Der Idealfall: 20% Eigenkapital
Im besten Fall setzen Käufer 20% des Kaufpreises sowie die Erwerbsnebenkosten aus eigenen Mitteln ein. Dies führt zu besonders günstigen Bauzinsen und einer niedrigen Darlehensrate. Zwar ist dies nicht immer möglich, dennoch hat sich dieses Modell als ideal für eine zinsgünstige Immobilienfinanzierung mit niedrigen Darlehensraten etabliert.
In der Praxis sieht es jedoch oft anders aus: Viele Käufer finanzieren im Durchschnitt 95% des Kaufpreises, was in der Regel auch mit attraktiven Konditionen möglich ist. Wer nur einen geringen Eigenkapitalanteil hat, sollte sich bewusst sein, dass die Finanzierungskosten entsprechend höher ausfallen können.
Tipp: Eine interessante Alternative zur klassischen Eigenkapitalbildung ist die sogenannte Muskelhypothek. Bei dieser Methode erbringen Bauherren durch Eigenleistungen am Bau einen Teil der benötigten Eigenmittel. So können beispielsweise die Lohnkosten für Handwerker eingespart werden, was den Kapitalbedarf verringert. Dies wirkt sich positiv auf die Bankbewertung aus, da die Bank ein geringeres Risiko eingeht.
Wie hoch sind die Erwerbsnebenkosten?
Beispiel 1: Erwerbsnebenkosten einer Bestandsimmobilie
- Kaufpreis: 550.000 €
- Grunderwerbsteuer (3,5 bis 6,5%): 19.250 € bis 35.750 €
- Notarkosten und Grundschuldeintragung (ca. 1,5%*): 8.250 €
- Maklercourtage (max. 3,57%**): 19.635 €
- Gesamtkosten: 47135 € bis 63.635 €
Beispiel 2: Erwerbsnebenkosten eines Neubaus
- Kaufpreis Baugrundstück: 250.000 €
- Grunderwerbsteuer (3,5 bis 6,5%): 8.750 € bis 16.250 €
- Notarkosten und Grundschuldeintragung (ca. 2%*): 5.000 €
- Maklercourtage (max. 7,14%**): 17.850 €
- Gesamtkosten: 31.600 € bis 39.100 €
* Zur Ermittlung der Kosten des Notars sowie den Gebühren zugunsten von Eigentumsumschreibung und Grundschuldbestellung beim Grundbuchamt wurden ein Kaufpreis von 550.000,- € und eine einzutragende Grundschuld von ebenfalls 550.000,- € unterstellt.
Im zweiten Beispiel wurden Baukosten von 300.000,- € dem Grundstückskaufpreis hinzugerechnet und eine Grundschuld i.H.v. 550.000,- € unterstellt. Beide Kostenangaben wurden aufgerundet, um keine ungeraden Prozentangaben auszuweisen.
** Die Maklercourtage kann je nach Art der Immobilie variieren. Bei nicht vermieteten Bestandsimmobilien und unbebauten Grundstücken darf die Maklercourtage bis zu 7,14% des Kaufpreises betragen.
Bei Immobilien zur Selbstnutzung teilen sich der Erwerber und der Verkäufer in der Regel die Courtage zu gleichen Teilen, sodass nur die Hälfte, also 3,57% des Kaufpreises anfallen.
Zusätzliche Möglichkeiten zur Eigenkapitalbeschaffung
Wenn das Eigenkapital für den Immobilienkauf nicht ausreicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das benötigte Kapital zu erhöhen:
- Vorzeitiges Erbe oder Schenkungen: Falls familiäre Vermögenswerte bereits vor dem Erbfall übertragen werden, kann dies als Eigenkapital verwendet werden.
- Zinslose oder günstige Darlehen von der Familie: In vielen Fällen sind Familienmitglieder bereit, Darlehen zu sehr niedrigen oder gar keinen Zinsen zu gewähren.
- Verkauf von nicht genutzten Vermögenswerten: Fahrzeuge, teure Sammlerstücke oder auch Bauland, das nicht genutzt wird, können verkauft werden, um Eigenkapital zu generieren.
- Beleihung abbezahlter Immobilien: Sofern sich bereits eine Immobilie im Bestand befindet, kann diese beliehen werden, sodass das Risiko der Bank verteilt wird. Auch freie Gelder lassen sich so beschaffen und für die Neuanschaffung sinnvoll verwenden.
Fazit: Eigenkapital ist der Schlüssel zur günstigen Finanzierung

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